{"id":279,"date":"2024-09-19T09:24:59","date_gmt":"2024-09-19T07:24:59","guid":{"rendered":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/?page_id=279"},"modified":"2024-09-19T10:03:48","modified_gmt":"2024-09-19T08:03:48","slug":"megavo-i","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/projekt\/megavo-i\/","title":{"rendered":"MEGAVO I"},"content":{"rendered":"

Das Projekt<\/h1>\n

Modul 1 \u2013 Einstellung und Motivation zur Berufswahl<\/h2>\n

Im Laufe der ersten beiden Projektjahre wurde das erste Zwischenziel des Moduls erreicht: F\u00fcr die quantitative Online-Erhebung wurde ein Fragebogen erstellt, beraten, getestet und eingesetzt, der zun\u00e4chst die berufliche und pers\u00f6nliche Situation der Befragten nachzeichnet. Es folgten Abfragen zu Motivation zu Berufsbeginn sowie zur aktuellen Situation. Au\u00dfergew\u00f6hnliche, besonders aber allt\u00e4gliche berufliche Belastungsfaktoren wurden erhoben. Die Befragung sollte au\u00dferdem anzeigenbasierte Lagebilder zur Opferwerdung von Mitarbeitenden der Polizei um Befragungsdaten aus deren Perspektive erg\u00e4nzen. Sowie Motive und Belastungen in verschiedenen Lebens- und Karriereabschnitten verglichen werden k\u00f6nnen, k\u00f6nnen auch Unterschiede zwischen verschiedenen T\u00e4tigkeitsbereichen n\u00e4her betrachtet werden. Solche Differenzierungen sind auch f\u00fcr Einstellungsmuster m\u00f6glich. Die Studie sollte auch eine Absch\u00e4tzung erm\u00f6glichen, wie h\u00e4ufig bzw. selten demokratie- und menschenfeindliche bzw. autorit\u00e4re Einstellungsmuster zu beobachten sind. Auch wenn es keine ungebrochene Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten gibt, ist davon auszugehen, dass in manchen Situationen pers\u00f6nliche Einstellungen und Wertorientierungen verhaltensrelevant werden. Zusammenh\u00e4ngen von Einstellungsmustern und beruflicher Situation und Erlebnissen im Dienst soll weiter nachgegangen werden. Das Verhalten der Befragten konnte in der Befragung nicht abgebildet werden, jedoch wurde nach Beobachtungen im beruflichen Umfeld gefragt. Werte, die im pers\u00f6nlichen Umfeld typisch sind, bilden neben weiteren Fragen zur Arbeitszufriedenheit Schwerpunkte des Fragebogens sowie der ersten Auswertungen, die im Zwischenbericht<\/a> ausf\u00fchrlicher dargelegt werden.
\nDie Ergebnisse der quantitativen Erhebungen werden in den kommenden Monaten in qualitative Erhebungen in Form von zahlreichen Interviews mit Expert:innen eingehen und so mit den Erfahrungen der Befragten und dem Hintergrundwissen von Fachleuten r\u00fcckgekoppelt.
\nBis Ende des Jahres soll eine zweite quantitative Befragung eine L\u00e4ngsschnittperspektive er\u00f6ffnen. Durch die Wiederholung der Befragung lassen sich Entwicklungen und Ver\u00e4nderungen zuverl\u00e4ssiger nachzeichnen als in Querschnittsdaten. Die angestrebten Trendvergleiche machen Unterschiede auf Ebene der Polizei insgesamt deutlich. F\u00fcr einen Teil der Befragten werden \u2013 bei gleichzeitiger Wahrung der Anonymit\u00e4t \u2013 auch individuelle Vergleiche m\u00f6glich sein, die Entwicklungen bzw. die Folgen von Ereignissen im Lebenslauf nachzeichnen. Dies wird zus\u00e4tzliche Hinweise auf die Entstehung und \u00c4nderung von Einstellungen, Arbeitszufriedenheit und -identifikation geben.
\nDie zweite Erhebung schafft eine Grundlage f\u00fcr eine langfristige Panelperspektive. Urspr\u00fcnglich wurden weitere Befragungen 6., 9 und 12 Jahre nach der ersten Erhebung skizziert. Die Voraussetzungen hierf\u00fcr sollen im F\u00f6rderzeitraum geschaffen werden, die M\u00f6glichkeiten ihrer Realisierung sind derzeit aber noch offen.<\/p>\n

Modul 2 \u2013 Polizeilicher Berufsalltag<\/h2>\n

Um erste Erkenntnisse zu den unterschiedlichsten Facetten und Herausforderungen des polizeilichen Berufsalltags zu generieren, wurde in Modul 2 ein multiperspektivischer Ansatz gew\u00e4hlt. Durch teilnehmende Beobachtung wurde ein erster Einblick in den Polizeialltag unterschiedlicher Dienststellen gewonnen. Um den Arbeitsalltag und die spezifischen Besonderheiten der vielf\u00e4ltigsten Einsatzm\u00f6glichkeiten von Polizeibeamt:innen Rechnung zu tragen, wurden verschiedene Dienststellen der Schutz- und Kriminalpolizei, der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei teilnehmend beobachtet. \u00d6rtliche Besonderheiten wurden dadurch ber\u00fccksichtigt, dass teilnehmende Beobachtung sowohl im l\u00e4ndlichen Bereich, in der Kleinstadt, mittelgro\u00dfen St\u00e4dten und der Gro\u00dfstadt bzw. Ballungsr\u00e4umen stattfand. Vorwiegend wurden, um die Interaktion mit B\u00fcrger:innen bestm\u00f6glich beobachten zu k\u00f6nnen, vor allem \u201eBrennpunktwachen\u201c in Gro\u00dfst\u00e4dten beforscht. Die teilnehmende Beobachtung fand an den meisten Dienststellen an drei aufeinanderfolgenden Tagen \u00fcber einen Zeitraum von zwei Wochen statt.
\nDar\u00fcber hinaus wurden 5 Fokusgruppengespr\u00e4che mit jeweils 6 Personen und ein Fokusgruppengespr\u00e4ch mit 5 Personen gef\u00fchrt, um im Rahmen der Diskussionen Einblicke in die Besonderheiten des Arbeitsalltags bei der Polizei zu erhalten. In der Zusammensetzung wurde nach mittlerem, gehobenen und h\u00f6heren Dienst differenziert. Die Fokusgruppen wurden aus den Reihen der Bundespolizei und einem frei gew\u00e4hlten Bundesland gebildet. Die in der teilnehmenden Beobachtung und im Rahmen der Fokusgruppengespr\u00e4che identifizierten Besonderheiten und Herausforderungen des polizeilichen Arbeitsalltags wurden in einem n\u00e4chsten Schritt in einen halbstandardisierten Fragebogen \u00fcberf\u00fchrt, um Expert:inneninterviews mit F\u00fchrungskr\u00e4ften innerhalb der Polizei zu f\u00fchren. Es fanden 38 Interviews statt. Dadurch konnten zum einen die bisherigen Erkenntnisse zur Diskussion gestellt und zum anderen Erkenntnisse dar\u00fcber generiert werden, wie sich der Arbeitsalltag in den einzelnen Beh\u00f6rden unterscheidet. Derzeit werden die Interviews ausgewertet und analysiert. Auf Grundlage dessen sollen sodann Handlungsempfehlungen entwickelt werden, um den Polizeialltag f\u00fcr die Mitarbeiter:innen zu verbessern, Missst\u00e4nden vorzubeugen und bestehende Hilfsangebote zu optimieren.<\/p>\n

Modul 3 \u2013 Gewalt gegen Polizeibeamte<\/h2>\n

Im dritten Modul erfolgte aufbauend und erg\u00e4nzend zur GeVoRe-Studie eine Erweiterung der Stichprobe zur Befragung von Polizeibeamt:innen nach ihren Gewalterfahrungen. Es fanden 42 Interviews statt. Dabei wurde der bereits entwickelte halbstandardisierte Fragebogen im Hinblick auf bestehende sowie perspektivisch gew\u00fcnschte Hilfsangebote bei psychischen Belastungen erweitert sowie um weitere Fragen erg\u00e4nzt, die sich aus den Erhebungen in den anderen Modulen ergaben. Daher startete das Modul 3 auch erst im 2. F\u00f6rderjahr (2022).
\nDar\u00fcber hinaus sollte die T\u00e4ter:innenseite detailliert zur Motivation der Gewaltanwendung und zur Beschreibung gewaltf\u00f6rdernder Situationen befragt werden. Allerdings war es nur m\u00f6glich, 2 T\u00e4ter:innen als Interviewpartner:innen zu gewinnen.<\/p>\n

Modul 4 \u2013 Entwicklung von Motivation und Wertorientierung<\/h2>\n

Im Modul 1 wurde die erste quantitative Erhebung in Form der bundesweiten Online-Befragung realisiert. Eine zweite Erhebung soll im dritten Jahr der F\u00f6rderung durchgef\u00fchrt werden. Die Replikation der Vorgehensweise und der erneute Einsatz von Fragen aus dem Fragebogen der ersten Erhebungswelle erm\u00f6glichen die Beobachtung von Entwicklungstrends. Durch den Vergleich der ersten und zweiten Erhebung kann f\u00fcr die Polizei insgesamt wie auch f\u00fcr einzelne Teilbereiche beobachtet werden, welche Motive, Einstellungen und Belastungen sich ver\u00e4ndern und welche sich als eher dauerhaft erweisen. Auch ein Anstieg oder R\u00fcckgang bei Gewalterfahrungen kann sichtbar gemacht werden. Zusammenh\u00e4nge zwischen den erhobenen Themen lassen sich im Zeitvergleich analysieren.
\nBereits in der ersten Erhebung wurden Vergleiche auf individueller Ebene (Paneldesign) vorbereitet. Wenn Befragte an den beiden ersten Erhebungen teilnehmen, sollen ihre Antworten verkn\u00fcpft werden. Hierf\u00fcr wurden die Befragten in der ersten Befragungswelle gebeten, einen pers\u00f6nlichen Code anhand von Schl\u00fcsselfragen zu generieren, deren Antworten sie auch bei der zweiten und potenziell bei weiteren Erhebungen wiederholen k\u00f6nnen. Die Anonymit\u00e4t der Befragten ist an dieser Stelle von entscheidender Bedeutung. Der pers\u00f6nliche Code ist f\u00fcr Dritte nicht recherchierbar, ein R\u00fcckschluss auf konkrete Personen somit ausgeschlossen und eine anonyme Verkn\u00fcpfung der Antworten m\u00f6glich. Auf hohem methodischem Niveau l\u00e4sst sich dann beobachten, wie sich beispielsweise Erlebnisse auf die individuelle Motivation auswirken, ob Einstellungsmuster stabil sind oder sich die Orientierung eines Befragten im Verlauf ver\u00e4ndert. Absehbar ist, dass die geplante Verkn\u00fcpfung nicht vollst\u00e4ndig funktionieren wird und es ist damit zu rechnen, dass nicht alle Befragten mehrfach teilnehmen und zugeordnet werden. Die bisherigen Erfahrungen der ersten Erhebung zeigen aber, dass ein gro\u00dfer Teil der Befragten dem Verfahren zustimmt und auf diese Weise eindeutige Codes generiert werden k\u00f6nnen. Die zweite Erhebung erlaubt die vollst\u00e4ndige Erprobung der Vorgehensweise. Das Design kombiniert die Vorteile des Trenddesigns, das mit allen Befragten arbeiten kann, mit den Vorz\u00fcgen des Paneldesigns, das ’nur‘ auf die zuordenbaren mehrfach Teilnehmenden schaut. Das Trenddesign ist dabei besser geeignet, allgemeine Entwicklungen zu beschreiben, w\u00e4hrend das Paneldesign eine bessere Pr\u00fcfung von kausalen Einfl\u00fcssen erlaubt und Erkl\u00e4rungen auf individueller Ebene erleichtert, die zum Beispiel f\u00fcr die Planung von Ma\u00dfnahmen besonders geeignet sind.
\nEine weitere Fortsetzung dieses Designs w\u00e4re im Anschluss in der Lage, die Begrenzungen aufzuheben, die sich aus der vergleichsweise noch kurzen Zeitspanne zwischen erster und zweiter Erhebung ergeben.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Das Projekt Modul 1 \u2013 Einstellung und Motivation zur Berufswahl Im Laufe der ersten beiden Projektjahre wurde das erste Zwischenziel des Moduls erreicht: F\u00fcr die quantitative Online-Erhebung wurde ein Fragebogen erstellt, beraten, getestet und eingesetzt, der zun\u00e4chst die berufliche und pers\u00f6nliche Situation der Befragten nachzeichnet. Es folgten Abfragen zu Motivation zu Berufsbeginn sowie zur aktuellen … Weiterlesen<\/a><\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"parent":37,"menu_order":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"footnotes":""},"class_list":["post-279","page","type-page","status-publish"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/279"}],"collection":[{"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/pages"}],"about":[{"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/types\/page"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=279"}],"version-history":[{"count":5,"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/279\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":304,"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/279\/revisions\/304"}],"up":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/pages\/37"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/polizeistudie.com\/SEC-AW_DEV_WP\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=279"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}